Medienbildung

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Medienbildung am E.I.

Eine der wichtigsten Fähigkeiten junger Menschen ist, dass sie sich sicher im Digitalen bewegen können und produktiv mit den dort zur Verfügung stehenden Werkzeugen umgehen können. Idealerweise entwickeln sie über die Jahre eine "Digitale Mündigkeit", um diese Tools verstehen, für sich anpassen und kritisch hinterfragen zu können. Wir am E.I. sehen es als unsere Aufgabe, unsere Schüler:innen beim Ausbilden ihrer Medienkompetenz zu unterstützen und machen ihnen dazu im und außerhalb des Fachunterrichts Angebote.
 
Dabei wissen wir, wie schnell die Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung ablaufen und dass sich heutiges Wissen schon morgen überholt hat. Das zeigt auch dieser Text; im Internet Archive findet sich hier der Link zum Text in der vorherigen Version von 2019. Auch zeigt es das neue Bild zum Artikel, denn es wurde von DALL-E von OpenAI erstellt. OpenAI ist die Firma, die Ende 2022 den Sprach-Bot ChatGPT veröffentlicht hat, der gerade im Bildungsbereich einen Hype erfährt. Viele der Entwicklungen im Digitalen greifen disruptiv in das komplexe Gefüge heutiger Gesellschaften ein und bringen sie durcheinander. Das müssen wir auch in der Schule thematisieren und das nicht nur auf Anwender-Ebene.
 
Um das Thema "Medienbildung" besser zu strukturieren, unterteilen wir es in vier Teilgebiete:
    
  • Medienschutz (insbesondere für unsere jungen Schüler:innen sehr bedeutsam, sie sollen sicher und achtsam mit ihren Endgeräten und anderen Medien umgehen)
  • Anwenderwissen (neben Microsoft Teams und seinen Produkten wie Office sollen unsere Schüler:innen auch mit anderen gängigen Tools wie einem Kanban Board umgehen können oder Grundlagen von Videoschnitt kennen)
  • Technikverständnis (nicht nur ChatGPT hat wieder gezeigt, wie wichtig "Computational Thinking" heute ist und dass man Grundkonzepte zu Algorithmen wie bspw. Neuronale Netze einfach kennen muss)
  • Kritisches Denken (die Königsdisziplin für jedes Wissensgebiet, auch hier - sie fußt auf den anderen drei Bereichen und kann dazu führen, dass nicht nur konsumiert, sondern mitgestaltet wird)
 
Im Unterricht konkret bedeutet das, das unsere Medienscouts zu den Jüngeren kommen und Fragen diskutieren wie: Wer kontrolliert eigentlich eure Klassengruppe in WhatsApp? Was passiert mit all den Daten, die ihr da teilt? Verpasse ich etwas, wenn ich mein Gerät einmal beiseitelege? Darfst du jedes Bild von anderen einfach posten? Wir nutzen unsere Office365 Welt, um in Klassen-Teams an shared documents zu arbeiten oder indem wir Leute von außerhalb digital zuschalten - damit bereiten wir etwas auf die heutige Arbeitswelt vor (ohne zu wissen, wie die aussieht, wenn die jungen Leute Abitur machen oder gar ins Berufsleben eintreten). Uns geht es dabei nicht darum, die jungen Menschen mit Technik zu bespaßen, das können sie am besten selbst. Aber Technikeinsatz ist notwendig, um überhaupt gewisse Dinge im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Das kann auch ein iPad in Musik mit der Garageband App sein, wofür wir für die unteren Klassen iPad-Klassensätze vorhalten. In den oberen Klassen erproben wir gerade eine echte 1:1-Ausstattung mit Laptops, während es bisher ein BYOD-Konzept gab.
 
 
Hier die wichtigsten Elemente unserer Medienbildung:
    
  • Grundlage unserer Arbeit ist der Bildungsplan Baden-Württemberg, der die Leitperspektive Medienbildung explizit ausweist
  • Wie an allen Schulen in BW haben wir den Basiskurs Medienbildung in Klassenstufe 5
  • In Klassenstufe 5 besucht uns auch ein Präventionstheater zu Medien und die Medienscouts unterstützen die Kinder im Klassenrat
  • Ab 12 Jahren können unsere Schüler:innen bei Jugend hackt mitmachen - dazu ermuntern wir sie
  • In Klassenstufe 7 wird Präsentieren eingeführt, da hier auch die GFS-Arbeit startet
  • In Klassenstufe 8 haben wir einstündig Informatik (üblich ist Klassenstufe 7, aber wir sind eine G9-Schule) und am Ende des Schuljahres die "Medientage", bei denen die Schüler:innen sich klassenübergreifend Projekten zuteilen können wie bspw. "3D-Druck" oder "Stop-Motion"
  • Ab Klassenstufe 9 können die Schüler:innen freiwillig Teil unserer Medienscouts-AG werden. Hier kooperieren wir u.a. mit klicksafe. ZDF WISO hat 2020 über uns berichtet.
  • In Klassenstufen 9-11 kann das Wahlpflichtfach IMP (Informatik-Mathematik-Physik) belegt werden. Wer dies tut, wird ein sehr hohes Technikverständnis entwickeln und kann in der Kursstufe sogar Abitur in Informatik ablegen. Dabei haben wir anders als an staatlichen Schulen keine Trennung der drei Fächer, sondern arbeiten durchgängig projektbasiert, bspw. lernen wir Codierung am Arduino, genauso wie Coding und wie man Sensoren kallibriert.
  • In der Kursstufe haben wir Informatik als Fach, aber auch Seminarkurse, die sich u.a. mit Medien beschäftigen wie die Schülerzeitung und BEAM, wo es primär ums Gründertum geht
 
 
Steffen Haschler (Stand: Februar 2023)